Bosch im Zweiradbereich

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Bosch peilt Millardenumsatz im Motorradmarkt an

Bis 2021 sollen weltweit mahr als 160 Millionen motorisierte Zweiräder gebaut werden, und bis 2020 will Bosch im Bereich Motorrad eine Millarde Euro umsetzen. Dafür wurde 2015 der Produktbereich “Two-Wheeler and Powersports” mit derzeit bereits rund 130 Mitarbeitern weltweit gegründet

Bosch ist führender Anbieter für Motorradsicherheitstechnik und hat mit dem Totwinkel-Assistenten das weltweit erste Assistenzsystem für Motorräder auf den Markt gebracht. Es wird seit diesem Jahr 2016 als erstes in BMW Motorrädern angeboten. Daneben liefert der Produktbereich effiziente Einspritztechnik sowie smarte Vernetzungslösungen und moderne Anzeigeninstrumente. Die weltweit rund 130 Mitarbeiter– greifen auf ein Netzwerk von mehreren tausend Entwicklern sowie Fertigungskapazitäten aus dem Bosch-Unternehmensbereich “Mobility Solutions” zurück.

Neue Bosch Zweirad-Antriebssysteme Bosch hat sowohl Komponenten für bezahlbare Zweiräder in Asien entwickelt als auch für leistungsstarke Bikes in Europa und NordamerikaMarkt
Fast 90 Prozent aller Motorräder werden in Asien produziert, in China, Indien und Südost-Asien. Das werden 2021 über 160 Millionen motorisierte Zweiräder sein, rund ein Drittel mehr als heute. Mehr als die Hälfte des Umsatzes will Bosch daher in Asien erzielen. Es handelt sich vorwiegend um Kleinstmotorräder bis 250 ccm, die die in weiten Teilen Asiens zu den meist genutzten Verkehrsmitteln zählen. Viele Zweiräder mit Verbrennungsmotor verfügen noch über veraltete Vergasertechnik. Dagegen setzt Bosch seine elektronisch gesteuerte Einspritzung, die je nach Nutzung im Vergleich bis zu 16 Prozent Kraftstoff einsparen kann. Damit können in Ländern wie Indien die Emissionen gesenkt werden.

Die Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC erkennt unter anderem die Schräglage eines Zweirads und passt die elektronischen Regeleingriffe beim Bremsen und Gasgeben blitzschnell anSicherheit
In Thailand und Indonesien kommen jedes Jahr etwa 21 000 Menschen bei Motorradunfällen ums Leben. ABS kann ein Viertel der Motorradunfälle mit Toten und Verletzten verhindern. Weltweit unterstützen immer mehr Länder den Einsatz von Motorrad-ABS. EU-weit müssen von 2017 an alle neu zugelassenen motorisierten Zweiräder mit mehr als 125 ccm Hubraum ein Antiblockiersystem an Bord haben. In Japan gilt die ABS-Pflicht ab Oktober 2018 bei neuen Typgenehmigungen für Motorräder mit mehr als 125 ccm. Auch in Brasilien oder Taiwan wurden bereits Gesetze verabschiedet, die ABS künftig vorschreiben. In Indien und den USA steht das Thema auf der politischen Agenda.

Die vier Ultraschallsensoren des Totwinkel-Assistenten von Bosch sind paarweise vorne und hinten in der Verkleidung des motorisierten Zweirads installiert. Die hinteren Sensoren überwachen den toten Winkel auf der linken und rechten Nachbarspur. Die beiden vorderen Sensoren dienen der Plausibilitätsprüfung. Erst wenn einer der hinteren Ultraschallsensoren vor den vorderen Sensoren ein Objekt meldet, warnt das System den Fahrer. Ein Eingriff in seine Fahraktionen erfolgt nichtAssistenz-Systeme
Bosch hat seit 1995 bereits mehr als zwei Millionen Antiblockiersysteme für Motorräder gefertigt. Mit ABS 10 bringt das Unternehmen dieses Jahr eine speziell auf die Anforderungen in Schwellenländern zugeschnittene Variante heraus. Kompakte Abmessungen und nur 450 Gramm Gewicht erleichtern Herstellern die Integration des Systems auch in günstige Kleinstmotorräder.
Für leistungsstarke Maschinen, die vor allem in Europa, Japan und Nordamerika nachgefragt werden, hat Bosch 2013 die Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC entwickelt, ein Kurven-fähiges ABS, erstmals in der damals neuen KTM 1290 Super Adventure. Das System erkennt unter anderem die Schräglage eines Zweirads und passt die elektronischen Regeleingriffe beim Bremsen und Gasgeben blitzschnell der Fahrsituation an. Ein Wegrutschen oder Aufstellen eines Motorrads beim Bremsen in Kurven wird so verhindert. Und die Entwicklung geht weiter: Mit dem Totwinkel-Assistenten hat Bosch das weltweit erste Assistenzsystem für motorisierte Zweiräder auf den Markt gebracht. Der Assistent warnt beim Spurwechsel mit Hilfe von Ultraschallsensoren vor Gefahren im seitlich schwer einsehbaren Bereich.

Effizienter und erster Schritt zum vernetzten Motorrad: Mit der elektronisch gesteuerten Einspritzung macht Bosch Motorräder weltweit sparsamer und legt damit die Basis für das vernetzte ZweiradVernetzung
Bosch hat hierfür zum einen das Fahrerinformationssystem Integrated Connectivity Cluster (ICC) im Programm. Es ermöglicht Motorrad und Smartphone miteinander zu koppeln und darüber Apps zu steuern. Dank neuester Display-Technologie ist das ICC zudem in allen Situationen gut ablesbar. Zum anderen verbindet Bosch Motorräder über die Connectivity Control Unit (CCU) mit der Cloud. Dadurch werden unter anderem Funktionen wie der automatische Notruf eCall möglich. Noch schreibt die EU eCall für Motorräder nicht vor, ab April 2018 wohl aber bereits bei neuen Typzulassungen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen. Motorradfahrer können über die CCU aber auch nützliche Informationen erhalten, etwa zu potenziellen Gefahrenstellen auf Straßen. Auch kann ein gestohlenes Bike mithilfe der CCU wieder ausfindig gemacht werden.

Kontakt: www.bosch-motorcycle.com

Abbildungen: Bosch