Hein Gericke wehrt feindliche Übernahme ab

Hein Gericke trotzt chinesischer Übernahme

Chinesische Übernahme von Hein Gericke scheitert

Komplette Pressemeldung der Hein Gericke Group GmbH, Hamburg, 27. April 2016 – Die Hein Gericke Group GmbH, Hamburg, hat im Streit um die Markenrechte des Traditionsunternehmens „Hein Gericke“ einen weiteren wichtigen Teilerfolg erzielt. Das Amt der Europäischen Union für Geistiges Eigentum (EUIPO) hat der Hein Gericke Group GmbH jetzt bestätigt, dass die internationale Wortmarke „Hein Gericke“ für sie im Markenregister verbindlich eingetragen ist und ein Widerspruch der sogenannten „Hein Gericke Europe GmbH“, Düsseldorf, gegen die Anmeldung rechtskräftig zurückgewiesen worden ist. Die Hein Gericke Europe GmbH hat kein Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt. Die wertvollen Markenrechte sind damit zu Gunsten der HGG gegen eine weitere Entwertung der Traditionsmarke durch die Chinesen zusätzlich gesichert.

Hintergrund des Verfahrens ist der Versuch einer feindlichen Übernahme des Traditionsunternehmens Hein Gericke durch die Chinesische Liao-Gruppe. Diese hatte durch Paul Liao für den Übernahmeversuch eigens eine Gesellschaft mit Namen „Hein Gericke Europe GmbH“ in Düsseldorf gegründet und im Rahmen eines umstrittenen Insolvenzverfahrens angeblich Wirtschaftsgüter aus der deutschen Tochtergesellschaft der Hein Gericke Gruppe erworben. Im Oktober 2015 meldete die von Liao gegründete Hein Gericke Europe GmbH wegen drohender Zahlungsunfähigkeit ein Verfahren nach § 270 b Insolvenzordnung an.

Anschließend wurden Verbindlichkeiten der Hein Gericke Europe GmbH im Rahmen dieses insolvenzrechtlichen Verfahrens unter Federführung von Paul Liao entwertet: Die von den Chinesen eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen haben im Rahmen des Insolvenzplans bei Lieferanten und anderen unbesicherten Gläubigern der Gesellschaft zu hohen Insolvenz-Verlusten mit einem Forderungsverzicht in Höhe von 95 % geführt. Der Schaden dieser Gläubiger belief sich damit auf mehr als 8 Millionen Euro.

Erstaunlicherweise ist dieses Insolvenzplanverfahren von der Gläubigerversammlung und dem Insolvenzgericht durchgewunken worden, obwohl der Sanierungsgeschäftsführer, Rechtsanwalt Emil Rinckens, in der Gläubigerversammlung vom 2. Februar 2016 erklärt hat, dass es keinen Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 gebe. Tatsächlich ist offenbar bis heute kein Jahresabschluss 2014 veröffentlicht worden. Dies ist deshalb bemerkenswert, weil die im Früjahr 2015 von den Chinesen geschasste Geschäftsführung der Hein Gericke Europe GmbH zunächst einen Jahresabschluss 2014 vorbereitet hatte, der eine völlig andere Finanzierungsstruktur als das im Rahmen des insolvenzrechtlichen Verfahrens von der späteren Geschäftsführung präsentierte Zahlenwerk aufwies.

Karl Ulrich Gorny, Sprecher der Hein Gericke Group GmbH: „Unsere größte Sorge ist es, dass die einstige Qualitätsmarke ‚Hein Gericke‘ unter der Chinesischen Herrschaft von einer A-Marke zu einer billigen C-Marke gemacht wird. Wir hatten bereits vor drei Jahren entschieden, uns vom eigenen Einzelhandelsgeschäft zu trennen. Zu befüchten ist jetzt, dass
das aktuelle Erscheinungsbild der Zubehör-Läden dem Anspruch der Hein Gericke-Kunden nicht gerecht wird und das gute Image von Hein Gericke als Hersteller hochwertiger Funktionsbekleidung hierunter leidet. Das von den Chinesen durchgeführte insolvenzrechtliche Verfahren schadet dem Ansehen zusätzlich.“

Zum Hintergrund:
Für Motorradfahrer in Europa ist die Traditionsmarke „Hein Gericke“ im Bereich hochwertiger, protektiver Motorrad-Bekleidung seit Jahrzehnten ein Begriff. Das Unternehmen Hein Gericke wuchs nach seiner Gründung durch seinen Namensgeber im Jahr 1970 schnell zu einem der bedeutendsten Markenhersteller in Europa für Motorradkleidung und Fachhändler für Motorradzubehör. Nach dem Verkauf an die damalige Eurobike AG im Jahr 1987 hat die Hein Gericke-Gruppe mehrmals den Eigentümer gewechselt. Ende 2012 wurde die Dachgesellschaft der gesamten Gruppe durch
Schweizer Industrielle von britischen und deutschen Eigentümern vollständig erworben. Die Hein Gericke Group mit seinerzeit sieben Konzerngesellschaften führte die Marke weltweit und betrieb bis Ende 2013 auch eigene Stores in acht europäischen Ländern sowie das gesamte Online-Geschäft mit Kunden in 89 Ländern. Unter der Führung des damaligen Group CEOs, Dr. Christian Korte, wurde die Gruppe erfolgreich restrukturiert und zukunftsfest ausgerichtet.

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