BMW R nine T – erster Test

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Maik Schwarz bei der ersten Testfahrt mit der BMW R nineT nahe Almeria/Spanien

Sie sieht live noch besser aus als auf Fotos, selbst bei ganz naher Betrachtung halten zahlreiche Details, was die Cafe-Racer-Schlüsselreize schon von weitem versprechen. Und sie fährt noch besser als erwartet. Auf dem dünnen Solopolster vor dem ebenfalls als Originalzubehör angebotenen Aluheckbürzel, über den langen Alutank zur breiten Lenkstange gereckt, sitzt man wie auf einer Ducati Monster. Dennoch sind Ergonomie und Handling bei den standesgemäßen 220 Kilogramm Roadstermasse, von der güldenen Upside down-Telegabel bis zur einarmigen Kardanschwinge, im Vergleich zum kapriziösen Italomaterial spürbar leichter, nutzerfreundlicher.

Überhandlich nervös ist sie nicht, die “Ninette”, sie lenkt einfach nur mühelos ein und vermittelt neben einer Fülle an Emotionen auch sehr direkte Kontrollgefühle. Ihre straffe Fahrwerksabstimmung passt gut zum Potenzial des “alten”, luft-ölgekühlten Boxermotors. Dessen wohl letzte, nahezu perfekte Konfiguration überzeugt selbst Boxerneulinge mit bulligem Drehmomentschub direkt ab Standgasdrehzahl bis knapp 8000/min. Konzeptgerecht fällt auch die kurze Gesamtübersetzung an der Kardan-Hinterachse aus. Damit kann die Ninette im landstraßenüblichen Rahmen durchaus auch mit den neuesten Power-Roadstern mithalten.

Akustisch bietet sie sogar mehr als üblich. Viel mehr. Das Ballern aus dem – originalen – Edelstahl-Doppelrohr von Akrapovic erinnert an Renn- oder Rallye-Boxer. Offenbar haben schon viele davon gehört, denn die Ninette ist bereits bis September ausverkauft. Ausführliche Liebeserklärungen in der nächsten MO-Ausgabe, der März-Ausgabe, die Sie ab 19. Februar bekommen.