BMW Cruiser mit 1800er-Boxermotor

BMW R5 Hommage

Studien präsentiert – Markteinführung wird 2020 sein

München. Kurz vor Ostern wurde in Austin in den USA anlässlich der “Handbuilt Show” das zweite Custom Bike rund um den Prototypen eines neuartigen BMW-Boxermotors enthüllt. Das erste BMW-Serienfahrzeug im Cruiser-Segment, die R18, wird im Jahr 2020 präsentiert und wird sich voraussichtlich an der BMW “R5 Hommage” orientieren.

Die US-amerikanischen Motorrad Customizer von Revival Cycles haben im April 2019 ihre neueste Schöpfung präsentiert. Das einzigartige Fahrzeug namens „The Revival Birdcage“ wurde rund um den Prototypen eines völlig neuartigen BMW-Boxermotors kreiert. Die Enthüllung fand auf der exklusiven Revival Party am Vorabend der jährlich stattfinden Handbuilt Show in Austin/Texas statt.

„Die ,Revival Birdcage’ ist einfach großartig geworden und setzt unseren Big-Boxer hervorragend in Szene“, sagte Timo Resch, Leiter Vertrieb und Marketing von BMW Motorrad, im Rahmen der Handbuilt Show. „Nach der „Departed“ von Custom Works Zon ist das bereits das zweite  Custombike, welches rund um den Prototypen des Big-Boxers gebaut wurde. Im ersten Halbjahr 2019 werden wir auch ein von BMW entwickeltes Concept Bike mit diesem Antrieb vorstellen.”

„Wir bewundern die Arbeit von Revival, die sich seit einigen Jahren zu einem der beachtenswertesten US-Customizer der Szene entwickelt haben. Besonders hier im amerikanischen Markt wollen wir natürlich weiter stark wachsen. Dabei werden wir vom Einstieg in das Cruiser-Segment sicherlich profitieren. BMW setzt damit seine Wachstumsstrategie konsequent fort, mit dem klaren Ziel, weltweit die Nummer eins im Premium Big Bike Segment zu werden.“

Der Rahmen der „Revival Birdcage“ besteht aus Titan und wurde von Revival Cycles selbst entwickelt. „Wir haben vorher noch nie einen Rahmen aus Titan entwickelt und das allein war schon sehr herausfordernd“, erklärte Alan Stulberg, Kopf von Revival Cycles. „Aber letztlich hat es gut funktioniert und mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Wir wollten den Motor in den Mittelpunkt stellen, und genau das haben wir durch den selbst entwickelten Titanrahmen geschafft: Man kann von überall den Motor und den Antrieb sehr gut sehen.“ Außerdem wurden fast alle Teile des Bikes wie beispielsweise Lenker, Fußrasten, Schalthebel, Sitzbank, diverse Fahrwerkskomponenten und Befestigungselemente individuell hergestellt.

Inspiriert wurde das Team um Alan Stulberg von Ernst Hennes Rekordmaschinen der späten 1920er und 1930er Jahre. Die Entwicklung des Fahrzeugkonzepts dauerte knapp sechs Monate. „Wir haben von diesem Bike schon seit Jahren geträumt, im Dezember 2018 haben wir dann den Motor bekommen und konnten endlich loslegen“, sagte Alan Stulberg. „Ich war immer schon ein Fan vom Boxermotor, aber die pure physische Größe und die Ästhetik dieses Prototyps lässt einen natürlich sofort träumen.“ Innerhalb von knapp fünf Monaten wurde das Bike dann pünktlich zur Handbuilt Show fertiggestellt.

Vor Ort wurde bereits viel über den großvolumigen Prototypen-Motor spekuliert. Sowohl die äußere Geometrie, als auch die sichtbaren Elemente, wie zum Beispiel die oberhalb der Zylinder in verchromten Schutzrohren verlaufenden Stößelstangen, erinnern an die Bauweise der BMW-Boxermotoren aus den 1960er Jahren – nur eben mit deutlich größerem Hubraum und moderner Luft-Öl-Kühlung.

 

 

 

Bereits im Dezember 2018 hat die japanische Motorrad-Schmiede Custom Works Zon die „Departed“ auf der Hot Rod Custom Show im japanischen Yokohama präsentiert. Dieses faszinierende Custom Bike war das erste Fahrzeug, welches rund um den Prototypen des neuen BMW Big-Boxers konstruiert wurde. Dieser spektakuläre Aufbau erntete bereits viel Anerkennung in der Szene und gewann sogar den „Best of Show Motorcycle“ Award, die höchste Auszeichnung der Hot Rod Custom Show in 2018. Die „Mooneyes-Show“, wie sie in der Szene auch genannt wird, zieht jährlich rund 15.000 Zuschauer an und gilt als eine der wichtigsten Shows im Kalender der Customizer.

Custom Works Zon wurde 2003 von Yuichi Yoshizawa und Yoshikazu Ueda in der Präfektur Shiga gründet und ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Kreationen. Sie werden regelmäßig zu den renommierten Shows der Customizer Szene eingeladen, wie zum Beispiel der „Mama Tried Show“ in Milwaukee, der „The Hand Built Motorshow“ in Austin oder der „Brooklyn Invitational“. Jede Menge Preise und Auszeichnungen stehen in den Regalen der kleinen Werkstatt, die ihr handwerkliches Können und den eigenständigen Stil immer wieder unter Beweis stellen. Über die Zusammenarbeit mit BMW freute sich Yuichi Yoshizawa enorm: „Es war eine große Ehre und Herausforderung, für einen der traditionsreichsten Hersteller der Branche ein Motorrad rund um den Prototypen eines so spektakulären neuen Boxermotors bauen zu dürfen.“

Zons Handschrift ist an dem Custom-Bike deutlich zu erkennen: klassische Formgebung, moderne Produktionstechniken und jede Menge Handwerkskunst in den Detaillösungen – das alles in höchster japanischer Qualität. Die großen Räder mit 21 Zoll vorn und 26 Zoll hinten sind aus Aluminium gefräst und mit relativ schmalen Pneus bestückt, ebenso ist die Trapez-Vorderradgabel aus dem Vollen gefräst. Die Stahlrohr-Hinterradschwinge wurde mit versteckter Federung am Gitterrohrrahmen befestigt. Der großvolumige Motor hängt in dieser aufwändig gefertigten Rahmenkonstruktion und der darin eingepasste Tank, die Sitzeinheit sowie die Frontverkleidung sind aus Blechen von Hand gedengelt.

 

 

 

Fotos: Werk