Zulassungszahlen 2019

Der Gesamtmarkt:

2019 boomte der Motorradmarkt und die Zahlen der neuzugelassenen motorisierten Zweiräder stiegen weiter: im letzten Jahr 2019 gegenüber 2018 um 6,53 Prozent auf insgesamt 165.311 Motorräder und Roller inklusive 125er-Fahrzeuge. Nach Klassen betrachtet kletterten dabei die Krafträder über 125 ccm auf 113.039 Stück, 4,38 Prozent mehr. Die Kraftroller über 125 ccm stiegen dabei sogar um 19,53 Prozent auf 16.595.

Und auch der Nachwuchs zeigte erhöhten Bedarf: Leichtkrafträder wurden 20.681 Stück zugelassen, also 12,18 Prozent mehr, die Leichtkraftroller stiegen um 2,92 Prozent auf 14.449 neue Einheiten.

Betrachtet man die Top Ten aller Fahrzeuggruppen, überragt wie schon sehr lange die BMW R 1250 GS mit 9417 Stück alle anderen deutlich. Auf Rang zwei liegt bereits ein Kraftroller, die Vespa GTS 300 Super mit 6996 Stück. Das sind fast doppelt so viel wie die auf Platz drei liegende Yamaha MT-07 mit 3708 Stück. Und dann folgt schon das erste Leichtkraftrad, die KTM 125 Duke mit 3313 Stück.

 

Die Krafträder:

Im Speziellen wurden 2019 insgesamt 113.039 Motorräder über 125 ccm neu zugelassen, was ein Plus von 4,38 Prozent gegenüber 2018 bedeutet. Wie schon erwähnt, ist hier ganz vorne die BMW GS, gefolgt von der MT-07 mit knapp einem Drittel. Als nächstes gleich zwei Naked Bikes von Kawasaki, die Vierzylinder-Z 900 (3141 Stück) und die Zweizylinder-Z650 (2720). Auf Rang fünf rangiert die erste Honda, die nach wie vor beliebte Africa Twin 1000 in ihrem vierten Modelljahr mit 2434 Maschinen. Die erfolgreichste KTM reiht sich auf Platz sechs ein, die Zweizylinder 790er-Duke (2074 Stück). An der siebten Stelle rangiert bereits der erste Cruiser, die Honda CMX 500 Rebel (1786 Stück). Und schließlich auf dem achten Rang die KTM 390 Duke (1745 Stück).

Auf Rang neun die Yamaha MT-09 (1653 Einheiten) vor dem ersten Supermoto-Modell, der KTM 690 SMC mit 1646 Stück. (Deren Schwestermodell Husqvarna 701 Supermoto rangiert auf Rang 42 mit 722 Einheiten.)

Die im vorletzten Jahr neu aus der Taufe gehobene BMW F 750 GS konnte sich trotz Anlaufschwierigkeiten auf dem elften Rang einjustieren. Mit 1484 neu zugelassenen Stück ist sie die zweitbeste BMW des Jahres 2019. Die zweite BMW mit dem in China gefertigten Zweizylindermotor, die F 850 GS, ging 1066mal über den Tresen, Rang 20.

Auf zwölf die drittbeste Yamaha, die Dreizylinder-Tracer 900 (1465 Stück). Zusammen mit dem Roadstermodell MT-09 ergibt das übrigens 3118 Stück, was für den dritten Gesamtrang reichen würde. Dann endlich die erste Suzuki in der Reihe, die SV 650 mit 1390 Stück, direkt vor der zweiten Suzuki, der GSX-S 750 mit 1376 Einheiten – somit der zweitbeliebteste Vierzylinder nach der Kawa Z 900.

Auf Platz 18 rangiert die erfolgreichste Maschine von Harley-Davidson, die Street Bob (1225 Stück). Und schon kurz dahinter liegt auf der Platzierung 22 die brandneue KTM 790 Adventure mit 1041 Stück und damit marginal mehr als die große Schwester 1290 Super Adventure (1020 Stück, Platz 24).

Um bei den Enduros zu bleiben, und zwar bei den richtig sportlichen: In dieser extremen Nische reckt KTM die Fahne weit hoch. Die Zweitakt-EXC 300 liegt auf Platz 30 aller Motorräder mit der erstaunlich hohen Zulassungszahl von 888 Stück. Damit liegt die supersportliche Enduro sogar noch vor dem besten Straßen-Supersportler, der letztjährigen brandneuen BMW S 1000 RR mit dem Shift-Cam-Vierzylinder (862 Stück). Und dann erst der meistverkaufte Supertourer, die BMW R 1250 RT (828 Stück).

Bestverkaufte Moto Guzzi ist die ganz neue V 85 TT, von der 812 Stück verkauft wurden (Platz 34). Erst hier weit unten in der Tabelle  findet sich die beste Ducati, die Scrambler auf Rang 35 mit 803 Stück.

Spät im Jahr kam die ebenfalls brandneue Yamaha Ténéré 700, weswegen 2019 vorerst nur 775 Stück an den Mann gingen (Rang 38). Das wird sich 2020 sicher deutlich steigern.

Vorüber scheint die große Retrowelle, denn BMWs großer Renner der letzten Jahre, die R nine T, taucht gar nicht mehr auf unter den Top 50, lediglich das Derivat R nine T Scrambler hat noch 737 Anhänger gefunden (Rang 41).

Fast wäre Triumph ganz aus den Top Fifty herausgefallen: Beste Engländerin ist die Speed Twin auf Rang 48, die 639 mal verkauft wurde.

 

 

Die 125er:

Auch hier herrscht ein Modell deutlich über die anderen: KTM tritt hier an die Stelle von BMW und übertrumpft mit der KTM 125 Duke mit 3313 Stück den Rest um mehr als das Doppelte. Auf Rang zwei die Yamaha MT-125 mit 1517 Stück. Dann die Honda CB 125 R (1475 Stück). Es folgt ein absoluter Exot, die Beta RR Enduro 125 LC (1305 Stück). Und erstmals taucht der Name Aprilia auf: Von der SX 125 wurden satte 1276 Stück verkauft, diese Supermoto-Aprilia ist in Deutschland tatsächlich das beliebteste Motorrad der Marke – wer hätte das gedacht bei den tollen Tuono V4- und RSV4-Modellen…

Ihr folgt der erste 125er-Supersportler, die Yamaha YZF-R 125 (1139 Stück), und dann auf Platz sieben die Kawasaki Z 125 (1103 Stück) vor der Honda Monkey (903 Stück) und der neuen Suzuki GSX-S 125 (710 Stück). Gerade noch in den Top Ten ist die supersportliche KTM RC 125 mit 531 Einheiten.

Auffallend bei den Leichtkraftrollern bis 125 ccm: Der unangefochtenen Vespa Primavera (1982 Stück) folgt auf Rang zwei der erste Elektro-Fahrzeug überhaupt, der “Elektro Roller” von Niu mit 887 Stück.

Die Klasse der Leichtkrafträder verzeichnete eine Zunahme um satte 12,18 Prozent, 20.681 kamen neu auf die Straße. Auch 125er-Roller sind beliebt 14.996 Stück – es lebe der Nachwuchs!

 

Die Marken:

Marktführer unter den Herstellern aller Fahrzeuggruppen ist deutlich wie eh und je die Münchner Marke BMW mit 26.162 Einheiten. Dahinter Honda mit 20.149 Motorrädern und Rollern. Auf Rang drei Yamaha mit 16.925 Stück knapp vor KTM (16.901), Kawasaki (14.435) und Piaggio (13.384). Dann Harley-Davidson mit 10.189 Fahrzeugen. Achtmeistverkaufteste Marke ist Suzuki mit 7438 Einheiten, dann Ducati mit 5143 Fahrzeuge, auf Rang zehn liegt Triumph mit 4924 vor Aprilia mit 3984 Stück. Nun folgt Husqvarna mit 2892 Stück vor der Nischenmarke Betamotor mit immerhin 2523 Stück. Extrem aufstrebend ist die indische Marke Royal Enfield mit 1592 Stück – ein Plus von von 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr! Moto Guzzi hat 1436 Einheiten unters Volk gebracht, 88,2 Prozent mehr als 2018, davon geht mehr als die Hälfte auf das Konto der V 85 TT. Indian verkaufte 1234 Stück, Benelli immerhin 723 Stück. Traurig sind wir über die Anzahl von nur 190 MV Agusta-Modellen. Noch weniger waren die Elektromotorräder von Zero gefragt: 187 Stück bedeuten gerade eine um sechs Prozent höhere Nachfrage. Der Boom der Elektromotorräder lässt also noch auf sich warten. Horex hat immerhin 19 mehr VR6 verkauft, nämlich 29 Stück. Und Moto Morini bekam ganze sechs Stück los, noch eins weniger als im Jahr zuvor.

Kurz:

Der Markt der motorisierten Zweiräder kann also immer noch insgesamt ein erfreuliches Wachstum vermelden, und vor allem die 125er legen kräftig zu. Die stärkste Marke ist und bleibt BMW, und die Verfolger Honda, Yamaha und KTM liegen dicht beisammen.

 

 

Quelle: IVM

Fotos: Werk